8. Dezember 2025, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Tagung des Arbeitskreises Energietransformation in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Forschungsnetzwerk Energiewende & Gesellschaft und der Begleitforschung BEWEGT
Anmeldung bis 30.11.2025
Call for Papers bis 31.10.2025
Die Wärmewende hin zu einer Versorgung auf Grundlage Erneuerbarer Energien ist ein zentrales Element der Energietransformation und gewinnt im Kontext globaler Krisen – wie der Klimakrise, geopolitischer Spannungen und sozialer Verwerfungen – zunehmend an Bedeutung. Neben dem Verkehr ist der Wärmesektor das Sorgenkind bei der Erreichung der Klimaschutzziele, die durch die Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz 2015 festgelegt wurden. Die Klimakrise ist ohne eine schnelle und umfassende Dekarbonisierung der Wärmeversorgung nicht zu bewältigen. Der Krieg in der Ukraine hat zudem die Abhängigkeit von fossilen Importen deutlich vor Augen geführt und eine Neubewertung von Erdgas als Brückentechnologie angestoßen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an eine sozialverträgliche, klimaneutrale und resiliente Wärmeversorgung. Während technologische Optionen vorhanden sind, stockt die Umsetzung auf vielen Ebenen: Eine fehlende soziale Akzeptanz, eine oftmals als ungerecht empfundene finanzielle Lastenverteilung, der Fachkräftemangel, eine bisher nicht kohärente institutionelle Koordination sowie eine massive Interessenvertretung traditionell starker fossiler Player sind nur einige der Herausforderungen.
Ziel der Tagung ist es, den aktuellen Stand der politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussion und damit verbundene Konflikte zur Wärmewende zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten auszuloten. Dabei sollen insbesondere die Wechselwirkungen zwischen politisch-regulativen Maßnahmen, sozio-technischen Systemen, Akteurskonstellationen und sozialen Implikationen beleuchtet werden.
Vor diesem Hintergrund stehen folgende Themenschwerpunkte im Mittelpunkt:
- Governance der Wärmewende: Neue Strategien und Allianzen, organisierte Widerstände fossiler Interessen, Diskurspolitik und Desinformation, Herausforderungen föderaler Steuerung und kommunaler Wärmeplanung bzw. dezentraler Umsetzung
- Sozialverträglichkeit und Teilhabe: Akzeptanzforschung, Beteiligungsformate (kommunale Unternehmen, Bürgerenergie etc.), Verteilungsfragen und potenzielle Auswirkungen auf MieterInnen, EigentümerInnen und vulnerable Gruppen
- Infrastrukturen und technologische Optionen: Wärmepumpen, Fernwärme Quartierslösungen und Sektorkopplung, die Rolle der Digitalisierung für die Dekarbonisierung
- Verhaltensbezogene und organisationale Praktiken: Energieeinsparverhalten, Facility Management, Rolle von HausmeisterInnen, Hemmnisse und Motivationen
- Inter- und transdisziplinäre Perspektiven: Konzepte, Methoden und Fallstudien zur Integration sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wärmepolitik
Erwünscht sind sowohl theoretisch-konzeptionelle Beiträge als auch empirisch-vergleichende Arbeiten. Besonders begrüßt werden Fallstudien zu internationalen, nationalen oder lokalen Transformationsprozessen sowie Beiträge mit Fokus auf sozialwissenschaftlich fundierte Politikberatung und Praxisrelevanz.
Organisatorisches
Die Tagung findet am 8. Dezember 2025 am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in Berlin statt und wird vom Arbeitskreis Energietransformation der DVPW in Kooperation mit dem WZB, dem DIW Berlin sowie dem Forschungsnetzwerk Energiewende & Gesellschaft und der Begleitforschung BEWEGT veranstaltet.
Es wird auf eine diskriminierungsfreie Atmosphäre und barrierefreie Veranstaltungsräume geachtet.
Abstracts (max. 500 Wörter, auf Deutsch oder Englisch) inkl. der Angabe für die Bewerbung um einen Vortrag oder die Postersession sowie eine kurze Biographie senden Sie bitte bis 31.10.2025 an: energietransformation@dvpw.de
Neben einer Keynote und einer Podiumsdiskussion sind drei thematische Sitzungen mit wissenschaftlichen Vorträgen sowie eine Postersession geplant. Die Tagung soll den wissenschaftlichen Austausch fördern und Brücken zur Praxis und Politik schlagen.
Reichpietschufer 50
10785 Berlin
Deutschland